04.09. Brandübungscontainer in Klockenhagen

Am ersten Wochenende im September fand ein lange geplanter Termin statt. Der Landkreis Vorpommern-Rügen hatte, nachdem zuletzt vor 5 Jahren ein Brandcontainer halt in unserem Landkreis gemacht hatte, den Freiwilligen Feuerwehren die Möglichkeit gegeben eine sehr realitätsnahe Innenbrandbekämpfung zu absolvieren. Mit großer Freude nahmen wir diese Möglichkeit erneut wahr. Bevor es in den Innenangriff ging, galt es noch 2 Stationen zu absolvieren. Die kräfteschonende Methode verschlossene Türen unter Zuhilfenahme eines halligan tools (Brechwerkzeug) zu öffnen wurde an der 1. Station trainiert. An Station 2 lag das Augenmerk auf das Schlauchmanagement und dem praxisbezogenen Umgang mit dem Strahlrohr. Wie sorge ich beim vorrücken für genügend Schlauchreserven - werden Schläuche gefechert oder werden Loops (Ringe) als Reserve gelegt? 

,,Ihr seid die Nächsten." - hieß es vom Einsatzleiter, gefolgt vom Einsatzauftrag. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Brandcontainers hatte Feuer gefangen. Wir rückten durch den verrauchten Raum vor und stiegen die Treppe empor aufs Dach. Mit reichlich Abstand zur Photovoltaikanlage löschten wir den Brand und nutzten die gesamte Reichweite des Sprühstrahlrohres. ,,Vermisste Person in der Brandwohnung." - lautete der neue Einsatzauftrag über Funk. Wir wollten gerade die Treppe hinab, hinein in den Brandcontainer, als die Treppe in Flammen aufging. Mit mehreren Wasserstößen im Sprühstrahl konnten wir das Feuer eindämmen und weiter bis zum Wohnzimmer vordringen. Schon beim Öffnen der Tür bemerkten wir einen Widerstand. In gehockter Haltung rückten wir vor ins Wohnzimmer, als das Sofa sich entzündete. Die vermisste Person (Dummy) lag hinter der Tür. Der Truppführer meldete per Funk: ,,Person gefunden, beginne mit Rettung." Die Person wurde am Eingang an den Sicherungstrupp übergeben. Der Truppführer kehrte gerade in das verrauchte Wohnzimmer zurück, wo sein Truppmann das Feuer in Schach hielt, als es zu einem Flashover (Durchzündung) kam. Mit dem Sprühstrahl schützten wir uns vor den Flammen. Es wurde immer heißer, als sich vom Truppmann die Warneinrichtung von der Druckluftüberwachung meldete. Wir zogen uns Richtung Ausgang zurück. Übungsende. Nachdem die Atemschutzgeräte abgelegt, die Flaschen getauscht, ausreichend getrunken wurde und der Puls wieder annähernd normal errreichte, erfolgte die Auswertung mit dem Einsatzleiter.

Fazit: Realtitäts- und praxisnäher kann eine Ausbildung zur Brandbekämpfung nicht sein. Zusammen mit dem Rahmenprogramm und der persönlichen und ausführlichen Auswertung war die Ausbildung sehr lehrreich. Die erzeugten Situationen bleiben noch lange im Gedächtnis, um dann hoffentlich später im Einsatzfall abgerufen zu werden.

Großer Dank geht an die ehrenamtlichen Kameraden die die einzelnen Stationen betreuten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten. 

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